Ralf Poppe im Interview mit der Grünen Jugend

Die Grüne Jugend hat 7 Fragen an den Grünen Landtagskandidaten Ralf Poppe gerichtet. Ralf Poppe tritt im Wahlkreis Buxtehude zur Landtagswahl im Januar 2013 für die Grünen im Kreisverband Stade an.

1. Warum willst Du in den Landtag und was sind Deine inhaltlichen Schwerpunkte?

Statt zu meckern, möchte ich machen! Aufgrund meiner vielfältigen persönlichen und beruflichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen bin ich sicher, dass ich dazu beitragen kann, Grüne Politik in Niedersachsen voran zu bringen. Und zwar in jedem Bereich, auf den wir uns in der Fraktion einigen. Denn es scheint, als seien meine Lieblingsthemen bereits gut besetzt.

Am Herzen liegen mir die Bereiche

  • Landwirtschaft und Tierhaltung - als „Junge vom Land“ habe ich einen großen Teil meiner Kindheit auf einem Bauernhof in der Nachbarschaft verbracht
  • Energieversorgung und zwar die dezentrale, regionale Energiebereitstellung mit auch finanzieller Bürgerbeteiligung und Nutzen für die Handwerksbetriebe
  • Bildung und Ausbildung zwecks Beschäftigung, die dem Menschen bei Vollzeittätigkeit ein auskömmliches und selbstbestimmtes Leben ermöglicht


2. Wie stellst Du Dir eine Zusammenarbeit mit der GJN nach Deinem Einzug in den Niedersächsischen Landtag vor?

Da fehlt mir die Erfahrung, um konkret etwas dazu sagen zu können.
Ich sehe jedenfalls mit Sorge, das, meiner Meinung nach, zu hohe Durchschnittsalter „der Grünen“. Daher werde ich jede Möglichkeit nutzen, das Interesse und die aktive Beteiligung Jugendlicher und Jungerwachsener an der Politik zu fördern.

Sagt mir, wie ihr euch das vorstellt.


3. Wie stehst Du zu dem LDK-Beschluss (Melle, 2006), dass auf Veranstaltungen von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen nur noch biologisch-vegetarische Verpflegung angeboten werden darf?

Ein Beschluss steht für mich so lange, bis er aufgehoben oder geändert wird. Während der Gültigkeitsdauer hat man sich daran zu halten. Punkt! Ich bin kein Vegetarier, habe mich aber entschieden, nur Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung zu essen. Wenn das nicht gesichert ist, dann verzichte ich darauf. Ich möchte die Umstellung auf biologischen Landbau fördern, habe aber kein Problem mit konventioneller Landwirtschaft. Deren Industriealisierung lehne ich jedoch ab, weil diese zu einer Entfremdung vom Arbeitsobjekt und zum massenhaften Betriebssterben führt. Wir brauchen nicht weniger, sondern eher mehr Menschen, die mit Leib und Seele Bauern sind und rücksichtsvoll mit Vieh und Umwelt umgehen. Natürlich muss der Bauer mit dem Betrieb seine Existenz sichern können.

Damit das funktioniert, müssen die so, möglichst regional, produzierten Lebensmittel auch gekauft werden! Nicht auf eine entsprechende Verpflegung zu achten, hieße „Wasser predigen und Wein saufen“ und würde uns Grüne unglaubwürdig machen. Mein Vorschlag wäre, den Beschluss entsprechend anzupassen und bei größeren Veranstaltungen regionalen Anbietern die Möglichkeit zu geben, sich und ihre Produkte zu präsentieren.

4. Was hältst Du von der Grünen/GJN-Forderung, das Wahlalter bei Kommunal- und Landtagswahlen auf 14 Jahre zu senken?

Finde ich gut und richtig! Aber warum nicht auch bei Bundestagswahlen? Wer etwas ändern will, muss Politik machen! Das geht auf allen Ebenen und auch ohne Mandat. Bei einem Wahlrecht ab 18 gibt es Menschen, die erst mit 22 Jahren zum ersten Mal wählen dürfen (bei einer Legislaturperiode von 5 Jahren). Das muss frustrierend sein. Ich glaube, das Interesse und die Beteiligung junger Menschen an der Politik könnte so gefördert werden. Und das halte ich für dringend nötig!

5. Wie stehst Du zu der harten Frauenquote innerhalb des Grünen Landesverbandes?

Ich denke, die Vorteile überwiegen. Wir sollten daran festhalten. Ich habe den Eindruck, dass es in Bereichen, in denen es keine Quote gibt, nicht wirklich weit her ist mit der Gleichberechtigung.


6. Was hältst Du von der Forderung der GJN den Verfassungsschutz abzuschaffen?

In letzter Zeit hat sich der Verfassungsschutz nicht gerade mit Ruhm bekleckert, um es mal vorsichtig zu sagen. Andererseits habe ich keine Idee, wer in unserer Gesellschaft auf verfassungsfeindliche Aktivitäten achten und sie bei Bedarf näher beleuchten und öffentlich machen sollte. Dass das jemand tut, halte ich für sinnvoll und nötig.

Bevor ich mich der GJN-Forderung anschließen würde, müsste ich mehr über die genaue Aufgabenstellung und Organisation des Verfassungsschutzes erfahren. Eine grundlegende Reform erscheint mir insbesondere aufgrund der jüngsten Vorkommnisse dringend erforderlich zu sein.


7. Wie stehst Du zu dem LDK-Beschluss (Hannover, 2011) friedliche Massenblockaden gegen die jährlich stattfinden und anwachsenden Naziaufmärsche in Bad Nenndorf zu unterstützen?

Ich bin dafür.

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