Sozialindex für mehr Bildungsgerechtigkeit

Raus aus PISA-Schockstarre, gezielte Förderung anstatt Gießkannenprinzip

15.12.23 –

„Die aktuellen PISA-Ergebnisse belegen wieder einmal, dass in kaum einem anderen Land der Bildungserfolg so stark vom Elternhaus abhängt wie in Deutschland“, sagte heute (14. Dezember 2023) der Grüne Landtagsabgeordnete Pascal Leddin gegenüber dem Stader Kreisvorstand der Grünen. Er betonte, dass sich die Rot-Grüne Koalition im Niedersächsischen Landtag dafür einsetzt, Schulen und Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten künftig stärker zu fördern. „Das ist gut. Die PISA-Ergebnisse zeigen wieder einmal in welchem Zustand unser Bildungssystem ist“, unterstrich Joachim Fuchs, Co-Vorsitzender des Grünen Kreisverbandes. Für die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen seien dies alarmierende Hinweise, auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland, so Joachim Fuchs, „denn die Schüler*innen von heute sind die Fachkräfte von morgen“. Daher begrüßt er den Sozialindex in Niedersachsen.

Der Index soll bisher benachteiligte Kitas und Schulen mit erhöhtem Förderbedarf identifizieren und dafür sorgen, dass sie gezielt zusätzliches Fördergeld erhalten. „Wir wollen weg davon, das Geld nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Zusätzliche Ressourcen und Personal müssen dorthin gelangen, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, erläuterte der Landtagsabgeordnete Leddin das Zeil des rot-grünen Antrags. „Wir wollen für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen und deswegen Schulen und Kitas in sozial-ökonomisch benachteiligten Lagen besser auszustatten“.

Nach Leddins Ansicht tragen auch die strukturellen Probleme des Bildungssystems dazu bei. Die unterschiedlichen Bedarfe von Kitas und Schulen würden bisher viel zu wenig berücksichtigt, ist Leddin überzeugt. „Unterschiedliche familiäre und räumliche Umstände bringen unterschiedliche Bedarfe mit sich. Kitas und Schulen mit vielen Kindern aus benachteiligten Familien benötigen viel mehr Unterstützung für die individuelle Förderung.“

Hier setze der geplante Sozialindex an, er sei künftig die Grundlage für eine gerechtere bildungspolitische Planung und für die zielgerichtete Verteilung von Ressourcen und Personal. „Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, junge Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zu verlieren. Wir brauchen junge, motivierte Menschen in allen Branchen und aus allen sozialen Milieus“, sagt Leddin. Der Antrag für einen Sozialindex für Kitas und Schulen breche die PISA-Schockstarre auf und sei ein geeignetes Instrument, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu verwirklichen.

Es gebe, meint der grüne Landtagsabgeordnete Leddin, viele gute Beispiele ehemaliger sogenannter Brennpunkt-Schulen, die sich durch bessere Ausstattung, kleinere Klassen und zusätzliche Fördermöglichkeiten zu beliebten Schulen entwickelt hätten. Deswegen sollten sich die Schulen auch nicht darüber Sorgen machen, durch den Sozialindex möglicherweise stigmatisiert zu werden, meint Leddin. Der Index werde so gestaltet, dass Schulen zur Ermittlung ihrer Daten nur geringen Aufwand betreiben müssten. Auch Joachim Fuchs sieht den Index als einen guten Ansatz für mehr Bildungsgerechtigkeit.

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2023 | Bildung | Landtag P. Leddin

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