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02.05.16 –
Zum Fachgespräch „Quecksilber-Ausstoß aus Kohlkraftwerken – Gefahr für Mensch und Umwelt“ auf Einladung der grünen Bundestagsfraktion in Berlin, erklärt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Grünen im Bundestag und Abgeordnete für den Wahlkreis Lüneburg – Lüchow-Dannenberg:
„Wir haben die technischen Möglichkeiten, den Quecksilberausstoß von Kohlkraftwerken zu reduzieren. Diese Möglichkeiten nicht zu nutzen, ist ein politisches No-Go. Andererseits wird durch den Einsatz dieser Technologien der Energieverbrauch erhöht. Statt Umweltrisiken mit Klimarisiken zu kompensieren, müssen wir den Ausbau von erneuerbaren Energien massiv vorantreiben, damit ein Ausstieg aus der Kohle endlich Realität wird. Denn Kohle bleibt umwelt-, gesundheits- und klimaschädlich. Deswegen werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass das geplante Kohlekraftwerk in Stade nicht gebaut wird und wir in Deutschland einen Ausstiegsfahrplan für die alten Kohlekraftwerke festlegen. Solange die Kraftwerke noch am Netz sind, muss es strengere Grenzwerte für Schadstoffe geben.“
Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten in Berlin auf Einladung der grünen Bundestagsfraktion über die gesundheitlichen und umweltpolitischen Auswirkungen von hochgiftigem Quecksilber bei Kohlekraftwerken sowie über Steuerungsmöglichkeiten. Laut wissenschaftlichen Studien sind bereits einzelne Fischarten mit Methylquecksilber verseucht und bei jedem dritten Neugeborenen in der EU wurde bereits eine Quecksilberbelastung über dem Grenzwert festgestellt – ein Skandal, da längst technologische Verfahren zur effizienten Emissionsminderung bereitstehen. Hier ist vor allem die Bundesregierung gefragt. Die USA gelten als Vorbild: Mit dem Clean Air Act von 1997 wurde sichergestellt, dass der Durchschnitt der besten 12% der Kraftwerke den Standard für Quecksilber setzen. Die Quecksilber-Emissionen sind seitdem massiv gesunken.
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