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17.09.17 –
"Der Übergang zur industriellen Großlandwirtschaft ist fast vollendet, die Agrarproduktion hat sich fast ganz von unserer Landschaft gelöst", stellte Ralf Poppe von den Grünen fest. Nur noch vier landwirtschaftliche Betriebe sind in Ostendorf übriggeblieben. Einer von ihnen ist der Ökobetrieb der Familie Brünjes, der vom Bundestagskandidaten der Grünen Ralf Poppe am letzten Donnerstag auf seiner Wahlkampftour zusammen mit den Ortsgrünen besucht wurde.
Herr und Frau Brünjes stellten dem grünen Bundestagskandidaten in einem Rundgang ihren bäuerlichen Spezialbetrieb vor. Bewirtschaftet werden 35 ha Weideland für Schafhaltung, dazu kommt die Deichbewirtschaftung. Die Tiere haben mit bis zu 15 Jahren eine bedeutend längere Lebenserwartung als die heutigen Hochleistungskühe in der herkömmlichen Landwirtschaft. Auf dem Hof erfolgt die sofortige Verarbeitung der Schafsmilch zu speziellen Käsesorten. Der Verkauf erfolgt in Selbstvermarktung im regionalen Absatzmarkt, der allerdings in unserer dünnbesetztem Gebiet bis nach Ostfriesland reicht.
Ein wesentliches Element des Ökobetriebes ist die Weidehaltung der Tiere, die entsprechenden Auslauf haben. Weidehaltung ist ansonsten bei einem großen Teil des heutigen hochgezüchteten Tierbestandes überhaupt nicht mehr möglich. Ohne Kraftfutter würden die Hochleistungstiere auf der Weide verhungern. Das ist bei der auf dem Hof Brünjes betriebenen Schafzucht nicht der Fall, auch wenn man nicht gänzlich ohne Kraftfutterzusatz auskommt.
Ralf Poppe zeigte sich beeindruckt von den Vermarktungsbeziehungen und dem Aufwand, der betrieben wird, um die hochpreisigen Spezialprodukte abzusetzen. Leider sind in einer der milchreichsten Gegenden der Erde praktisch keine Biomolkereien mehr im Geschäft. "Auch sei es eigentlich traurig, dass ein regionaler Vermarkter für Bioprodukte des Hofes in Bremervörde fehle", so Poppe.
Der Konkurrenzdruck für Ökobetriebe durch die intensiv geförderte konventionelle Milchproduktion ist groß. Die vom Staat geforderten Zulassungen für die Produktion und die Schlachtung und Verarbeitung und die damit zusammenhängenden Dokumentationspflichten belasten kleine Betriebe mehr als größere. Die heutige Förderung bevorzugt in unverantwortlicher Weise die Großbetriebe. "Eine Umkehr dieser Verhältnisse ist überhaupt nicht in Sicht", so der grüne Kandidat für den Bundestag. Politisch müssten vor allem die regionale Vermarktung und die Bioschiene in der Verarbeitung gefördert werden.
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