Der Verkehr auf der Schiene ist konkurrenzfähig

„Angesichts der ökologischen Belastung durch den Verkehr und der Überlastung des Straßennetzes muss mehr Verkehr auf die Schiene und er muss mit moderner Informationstechnologie flexibel gestaltet werden“, so der Bundestagskandidat für den Wahlkreis Stade - Rotenburg Ralf Poppe von den Grünen.

17.09.17 –

„Angesichts der ökologischen Belastung durch den Verkehr und der Überlastung des Straßennetzes muss mehr Verkehr auf die Schiene und er muss mit moderner Informationstechnologie flexibel gestaltet werden“, so der Bundestagskandidat für den Wahlkreis Stade - Rotenburg Ralf Poppe von den Grünen.

Zusammen mit Hans Dietrich als Kandidaten für die nachfolgende Landtagswahl und mehreren Bremervörder Grünen besuchte er die EVB am Bahnhof Bremervörde. Grüne Ziele sind neben der Förderung der Schiene  auch die Multimodalität, das Zusammenspiel verschiedener Verkehrsträger und eine deutliche Verringerung des Verkehrs durch Vermeidung unnötiger Transporte.

Die Vorgaben der Politik werden von den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) nicht bewertet sondern unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien umgesetzt, stellte EVB-Geschäftsführer Marcel Frank fest. Die EVB sieht sich als einen Dienstleister für Personen- und Güterverkehr, der inzwischen bundesweit tätig ist. Darüber hinaus arbeitet die EVB aber auch am Einsatz neuer Technologien wie z. B. der Wasserstoff-Brennstoffzelle mit. Stichworte dazu sind „Technikführerschaft“ und „Imageverbesserung“ auch in unserer Region.

Die EVB beschränkt sich nicht nur auf den Eisenbahntransport, betont Marcel Frank. Sie betreibt auch Buslinien und ist an einem Gesamtangebot an Verkehr in unserer Region interessiert. Für den ländlichen Raum sind vor allem die Anschlussmobilität an die Bahn und ein einheitliches Tarifgefüge von Bedeutung. „Wie gehen die politischen Planer miteinander um?“ sei dabei von starker Bedeutung. Die Landesnahverkehrsgesellschaft und regionale Verkehrsplaner wie die Landkreise müssen sich koordinieren, um Verkehrsanbietern wie der EVB klare Rahmenbedingungen zu geben. Finanziell ist der öffentliche Personenverkehr zur Zeit durch zusätzliche Mittel des Landes Niedersachsen in Höhe von 20 Millionen hinaus besser gestellt als früher.

Auch der Güterverkehr läßt sich zur Zeit für die EVB wirtschaftlich gestalten. Allerdings gehen auch viele Transporte an den LKW als Konkurrenten verloren. Der unterschiedliche Transportbedarf für Import- und Export zu den Häfen macht die Planungen für die Bahn schwierig, es entstehen viele Leertransporte. Durch die sehr große Güterbündelung im Seeverkehr und die entsprechende Marktmacht der Reedereien sind die Ausschreibungen für die Bahn oft schwierig. Der Containertransport der EVB hat sich in den letzten Jahren in Norddeutschland etwa auf die Hälfte reduziert, ein Ausgleich durch andere Transporte, u.a. in Süddeutschland ist weitestgehend gelungen.

Bisher werden die Strecken der EVB im Elbe-Weser-Dreieck für den Güterverkehr kaum genutzt. Es besteht hier durchaus Kapazität, aber der Transport von den Häfen über die Hauptstrecken ist ökonomisch günstiger. Allerdings könnten, so Marcel Frank, die Bahnengpässe etwa in Bremen bei auch nur gering erhöhtem Angebot für den Personenverkehr schnell überlastet sein. Für eine gute Wettbewerbsposition der EVB auf den Nebenstrecken ist eine Aufrüstung sinnvoll. Durch eine Elektrifizierung, eine Signalisierung der Strecke Bremervörde – Rotenburg und einen weiteren Kreuzungsbahnhof würde die Wettbewerbsfähigkeit der Nebenstrecke zumindest auf einem gleichen Niveau erreicht werden.

Angesprochen auf Wünsche an die Politik sieht Herr Frank den Wettbewerb innerhalb der Schiene mit der Deutschen Bahn als gegeben an, die privaten Bahnen sind nicht benachteiligt. Schwieriger ist der Wettbewerb mit dem LKW - Transport, da die Bahnen für den Schienenweg doch beträchtlich selbst zahlen müssen. Wichtig für die Bahn der Zukunft ist, dass die Lärmreduzierung besonders durch aktiven Lärmschutz beim rollenden Material gelingt. Finanziell sind die weitere Befreiung der Bahnen von der vollen EEG-Umlage und die weitere Bindung bisherigen Bundesmittel für den Verkehr für Straßen und Bahnen sehr wichtig. Für die Verwirklichung neuer Bahnprojekte wäre es auch sehr sinnvoll, die Planfeststellungsverfahren zu vereinfach und zu beschleunigen, die doch für die Kapazitätserweiterung im Schienenverkehr sehr hinderlich sind.
Mit einer Besichtigung der Reparaturhalle der EVB endete der Besuch.

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