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19.04.23 –
Am Mittwoch (12.04.) luden die Grünen aus dem Kreisverband Stade Ute Jungclaus und Renate Matthes von der Initiative A20-Nie zu einer Informationsveranstaltung ins Hotel Am Stadthafen (Stade) ein. Vor etwa 40 Gästen erläuterten beide den aktuellen Stand der Planungen, die Auswirkungen und Alternativen der A20, sowie der A26 und deren Anschlusstelle.
Peter Wortmann, Sprecher des Grünen Ortsverbandes Oldendorf-Himmelpforten-Kehdingen, moderierte den Abend. Es wurde deutlich, dass dieses Großprojekt, dessen Kosten aktuell mit 6,2 Milliarden Euro angegeben ist und damit deutlich über den veranschlagten 3,7 Milliarden liegt, massive Auswirkungen auf Klima und Umwelt haben würde.
Ein dauerhafter Flächenverbrauch von rund 2'000 ha und Umweltschäden von über 760 Millionen Euro pro Jahr allein durch Emissionen (laut Bundesverkehrswegeplan) sind nur ein Teil der Folgen, die zukünftige Generationen zu tragen hätten. Aber auch die Zerstörung von Mooren, die zentrale CO2-Speicher sind, würde zu einem massiven CO2-Ausstoß führen. Allein für die Abschnitte 1 und 2 würden hier 450'000 Tonnen freigesetzt, ohne das ein einziges Auto gefahren ist.
Bei all dem führt der Neubau von Autobahnen nachweislich nicht zu einer Entlastung der bestehenden Straßennetze, sondern induziert bis zu 20 % mehr Verkehr, was für die A20 rund 90'000 Tonnen zusätzliches CO2 bedeuten würde, das pro Jahr in die Atmosphäre gelangt. Damit steht das Projekt im krassen Widerspruch sowohl zu nationalen, als auch internationalen Klimazielen und verschlingt Gelder, die dringend für den Ausbau einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilitätsalternative eingesetzt werden müssten. Angesichts der angespannten Haushaltslagen in Bund, Land und Kommunen, werfen Aussagen wie die von Christian Dürr (FDP), es stünden genügend finanzielle Mittel auch für die A20 zur Verfügung, massive Fragen auf, wenn auf der anderen Seite bei Themen wie der Kindergrundsicherung kein finanzieller Spielraum gesehen wird.
Auch der digital zugeschaltete verkehrspolitische Sprecher der Niedersächsischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Stephan Christ, mahnte die Schäden für Klima und Umwelt an, verwies auf fehlende finanzielle Mittel und wies darauf hin, dass aktuell für keinen der 18 Abschnitte des Projektes vollziehbares Baurecht vorliegt. Für 13 liegen noch nicht einmal Planfeststellungsbeschlüsse vor, 4 von den 5 vorliegenden Beschlüssen, sind durch Klagen als rechtswidrig erklärt worden und der einzige als rechtskräftig bestätigte Abschnitt (Tunnel-Abschnitt NI) ist auf Grund der fehlenden Beschlüsse von Anschlusstellen nicht vollziehbar. Er betonte, dass man sich ehrlich machen müsse, welche Infrastruktur man wie ausbauen müsse. Die Verlagerung von Verkehren - insbesondere von Gütern - auf die Schiene, wäre mit dem Bau der A20 ein Bärendienst erwiesen.
Den Abschluss der Veranstaltung markierten die Worte "Alternativen sind machbar". Das auf Initiative aus dem Kreisverband Stade von den niedersächsischen Grünen unterstützte Konzept der Elbfährbetreiber (https://www.frs-elbfaehre.de/reederei/umweltfreundliche-mobilitaet-konzeptpapier) kann zur besseren und umweltfreundlichen Alternative eines neuen Tunnels werden. Der Ausbau der Bahnnetze und die vollständige Elektrifizierung bestehender Bahnlinien in der Region und die Schaffung eines Konzepts, das gerade im ländlichen Bereich nicht nur für mehr Verkehr, sondern für mehr Mobilität sorgt, sollten oberste Priorität haben.
In diesem Sinne unterstützt der Kreisverband ausdrücklich die geplanten Fahrraddemos gegen die A20, die von "A20-Nie", NABU, BUND, adfc, VDC und vielen anderen Organisationen im Rahmen der bundesweiten Aktionstage für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende am 22. und 23. April 2023 stattfinden.
In Stade startet diese am Samstag, 22.04.2023 um 9:30 Uhr am Bahnhof, führt zum Elbfähranleger nach Wischhafen (ca. 12:00 Uhr) und endet nach der Überfahrt über die Elbe mit der Abschlusskundgebung um 14:30 Uhr in Glückstadt.
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