02.03.15 –
Offener Brief an den Landtagsabgeordneten Kai Seefried
Sehr geehrter Herr Seefried,
eingangs möchte ich Ihnen gerne Ihren Fleiß und ihre Umtriebigkeit zugestehen. Nur geht das alles in eine falsche Richtung. Aber das muss ich Demokrat ja akzeptieren.
Sie haben als schulpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in der Plenarsitzung zum neuen Schulgesetz das Folgende gesagt: „Diese Schulgesetzänderung ist das Ende des Leistungsgedankens in der Schule.“ Und später:“ Niemand braucht dieses Chancenvernichtungsgesetz.“
Habe ich das richtig verstanden? Da –nach Ihrer (falschen!) Behauptung jetzt die Gymnasien benachteiligt werden, ist der Leistungsgedanke in den Schulen also abgeschafft. Nach Ihrer Meinung gab es wohl nie Chancenvergaben am Ende außergymnasialer Schulzeiten. Na bravo! Ich bin wirklich verblüfft, aber auch enttäuscht, wie wenig Kenntnis Sie über die Schulen und deren Arbeitsweise haben. Die Grundschulen, die Haupt-und Realschulen, die von Ihnen erfundenen Oberschulen, die Berufsbildenden Schulen, die Förderschulen und nicht zuletzt die Gesamtschulen: Alles leistungsfreie Zonen? Ist Ihnen eigentlich klar, wie Sie diese tausende Kolleginnen und Kollegen landesweit beleidigen, deren Arbeit gering schätzen? Haben Sie überhaupt einen Überblick, was in den außergymnasialen Schulen geleistet wird? Von SchülerInnen und LehrerInnen! Und das überall mit mehr Unterrichtsverpflichtung und zum größten Teil mit weit weniger Gehalt? Und Sie selbst? Sie haben den Realschulabschluss! War das keine Leistung? Haben Sie die KollegInnen Ihrer Kooperativer Gesamtschule in Drochtersen nicht zu Leistungen motiviert? Alles vergessen?
Wissen Sie, welche Leistungen z.B. GrundschullehrerInnen erbringen, um in flexiblen Eingangsklassen Kinder dreier Jahrgänge auf die 3. Klasse der Grundschule vorbereiten? Die haben wahrscheinlich gar keine Zeit mehr, die Kinder zu Leistungen zu motivieren. Wo kämen wir denn auch hin, wenn so etwas außerhalb eines Gymnasiums schon stattfände! Haben Sie einmal bei der IHK, den Handwerkskammern und anderen Institutionen nachgefragt, warum viele Betriebe lieber gute Realschüler als Abiturienten einstellen? Fragen Sie einmal Stader Großbetriebe –die kennen Sie ja alle- welche Berufskarrieren dort Nicht-Abiturienten machen.
Sie gehen bei mir vielleicht durch als gymnasialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagfraktion durch, aber zu einem schulpoltischen Sprecher haben Sie noch einen weiten Weg vor sich.
Dazu ist natürlich Leistungsfähigkeit notwendig. Aber die haben Sie ja –so muss ich aus Ihren Ausführungen schließen- an Ihrer „Nur-Gesamtschule“ nie erhalten.
Wolfgang Weh, Sprecher Ortsverband Fredenbeck
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