GRÜNE: In Europa kein Bedarf für ein deutsches LNG-Terminal

"Haben wir denn in Europa Bedarf für ein deutsches LNG-Terminal?", fragt sich Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, in ihrer Rede zum Antrag der SPD-CDU Landesregeirung vor dem Plenum des niedersächsischen Landtages.  "Sagen wir mal so: Jede, die sich die Auslastung der umliegenden LNG-Terminals anschaut, kann eigentlich nur zu einer Antwort kommen: Definitiv nein. Und genau deshalb sollen ja auch Steuermittel in den Bau fließen. Steuermittel für noch mehr Fossile Infrastruktur. Anstatt dass wir endlich das Nötige tun: Unseren Bedarf an Fossilen Energien drastisch senken und die Erneuerbaren weiter auszubauen!", so Imke Byl in ihrer Rede weiter. Die Rede von Imke Byl zum LNG-Konzept (Antrag SPD/CDU)

15.12.18 –

Imke Byl: Rede zum LNG-Konzept (Antrag SPD/CDU)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

seit Montag letzter Woche findet die UN-Klimakonferenz in Kattowitz statt. Und was machen wir hier in Niedersachsen? Müssen uns Anträge von FDP, SPD und CDU anhören, neue Infrastruktur für Fossile Energien zu schaffen, und das auch noch mit massiven Steuergeldern! Das ist, sehr geehrte Damen und Herren, einfach absolut nicht nachvollziehbar!

In Kattowitz geht es gerade darum, wie wir die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen können. Aktuell sieht es praktisch aussichtslos aus, weil die meisten politischen Akteur*innen die Vogel-Strauß-Taktik anwenden und den Kopf in den Sand stecken. Und wissen Sie, was uns da gar nicht weiterhilft? Gefracktes Erdgas aus den USA, das mit extrem hohem Energieaufwand auf über minus 160 Grad abgekühlt wird, um dann nach Deutschland geschifft zu werden! Und genau darum geht es doch bei der Diskussion um ein deutsches LNG-Terminal: Trump dabei zu helfen, sein Fracking-Erdgas loszuwerden. Das gibt ja sogar Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier offen zu. Wie kann man so unehrlich sein, sich hier vermeintlich gegen Schiefergas-Fracking zu stellen, aber dann den roten Teppich für gefracktes Gas aus Amerika auszurollen und Trump unter die Arme zu greifen?  

Haben wir denn in Europa Bedarf für ein deutsches LNG-Terminal? Sagen wir mal so: Jede, die sich die Auslastung der umliegenden LNG-Terminals anschaut, kann eigentlich nur zu einer Antwort kommen: Definitiv nein.
Und genau deshalb sollen ja auch Steuermittel in den Bau fließen. Steuermittel für noch mehr Fossile Infrastruktur. Anstatt dass wir endlich das Nötige tun: Unseren Bedarf an Fossilen Energien drastisch senken und die Erneuerbaren weiter auszubauen!

Auch die Idee, all die europäischen Terminals irgendwann statt für verflüssigtes Erdgas für aus Wind und Sonne erzeugte Liquids vorzuhalten, hält keiner näheren Überprüfung statt. Der Energieverlust bei Erzeugung und Transport ist immens und die Abhängigkeit von Staaten wie Saudi-Arabien alles andere als wünschenswert. Die Idee riesige Mengen an Erneuerbaren Energien zu importieren ist sicherlich sehr betörend für die Hoffnung eines Weiter-so-wie-bisher, es ist aber auch nicht mehr oder weniger als eine gefährliche Fata Morgana ohne echte Zukunft und lenkt uns von dem ab, was dringend geboten ist: Eine echte und dezentrale Energiewende.

Anrede,

in Kattowitz spricht die Staatengemeinschaft gerade darüber, wie die Menschheit auch noch in einigen Generationen gut auf diesem Planeten leben kann. Ein deutsches LNG-Terminal ist dafür jedoch sicher kein kluger Beitrag.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen: das können wir doch besser.

Kategorie

2018 | Klimaschutz und Energie

Termine

Mitglied werden

Sie möchten spenden?

Kreisverband Stade
IBAN:
DE92 2415 1005 1210 1522 50
Sparkasse Stade-Altes Land
Verwendungszweck: Spende

Wahlbarometer

WENN AM NÄCHSTEN SONNTAG...
Wahlen wären ...

mehr

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>